Kunstraum Kreuzberg

2007 Programm:


„The making of…“ 
15. Dezember 2007 bis 17. Februar 2008


Die Ausstellung „Bilder verkehren“ fand parallel statt. Zwei Ausstellungen zu den Themen Kolonialismus, Repräsentation, Umgang mit Archiven und Formen der Aufarbeitung.

Ein Projekt von Philip Scheffner und Britta Lange in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin. In Kooperation mit dem Lautarchiv der Humboldt Universität zu Berlin, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin und der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv

Ausstellung: Das Projekt „The making of …“ basiert auf den Recherchen des Filmemachers Philip Scheffner zum Film „The Halfmoon Files“ und den Forschungen der Kulturwissenschaftlerin Dr. Britta Lange zu wissenschaftlichen Untersuchungen an Kriegs-gefangenen im Ersten Weltkrieg. 
In dem gemeinsamen Projekt werden die unterschiedlichen Arbeitsansätze und Ergebnisse in einer Ausstellungssituation zusammengeführt. Die Ausstellung thematisiert das Aufeinandertreffen von deutschen Forschern und internierten Soldaten der englischen, französischen und russischen Armee in deutschen Kriegsgefangenenlagern zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Einen Schwerpunkt bildet dabei das so genannte „Halbmondlager“ in Wünsdorf bei Berlin, in dem zwischen 1914 und 1918 vor allem indische und nordafrikanische “Kolonialsoldaten” interniert waren. Die „exotischen“ Kriegs-gefangenen wurden Gegenstand politischer Propaganda und Objekt zahlreicher wissenschaftlicher Studien in Anthropologie, Ethnographie, Sprach-, Musik- und Rechts-wissenschaft.
Die besondere Situation des Kriegsgefangenenlagers erscheint in der Ausstellung im Spannungsfeld von Politik und Wissenschaft. 
Es entsteht ein fragiles audiovisuelles Netz von Geschichten über die Verflechtungen von Kolonialismus, Krieg, Medien, Politik, Unterhaltungskultur und Wissenschaft.

Veranstaltungen: Im Rahmen der Ausstellung fanden Filmabende, Vorträge wie „Kolonialismus und Film im Ersten Weltkrieg“ oder „Wissenschaftliche Forschungen an Kriegsgefangenen. Berlin und Wien 1915-1918″, eine Exkursion nach Wünsdorf und Symposium zum Thema“Die Ambivalenz der Archive“ statt.
Weitere Informationen unter: www.halfmoonfiles.de


„Bilder verkehren“ – Postkarten in der visuellen Kultur des deutschen Kolonialismus
15. Dezember 2007 bis 17. Februar 2008


KünsterInnen: Eine Ausstellung mit Postkarten aus der Sammlung Peter Weiss und dem Altonaer Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Hamburg von Felix Axster, Heike Hartmann, Astrid Kusser und Susann Lewerenz für [i][mi][r] – Institut für Migrations- und Rassismusforschung, Hamburg. 

Ausstellungsarchitektur und –graphik von René Hillebrandt, Knut Schneider und simon_spiegel_zimmermann: Büro für visuelle Kommunikation, Hamburg.

Ausstellung: Welche Bilder haben sich im visuellen Archiv des deutschen Kolonialismus abgelagert? Dieser Frage geht die Ausstellung anhand von Postkartenmotiven nach, die während des Kaiserreichs und der Weimarer Republik in großer Zahl zirkulierten. 
“Bilder verkehren“ verdeutlicht sowohl den Stellenwert, den das beliebte Massenmedium der Postkarte in den alltäglichen Auseinandersetzungen um koloniale Machtverhältnisse einnahm, als auch dessen thematische Bandbreite: Bilder, die der politischen Propaganda, der Werbung für Kolonialwaren oder den Spendenaufrufen von Missionsgesellschaften dienten, treffen auf visuelle Visitenkarten schwarzer MigrantInnen, die im Unterhaltungsgewerbe in den europäischen Metropolen arbeiteten. Kolonisierung und Migration werden als teils parallele, teils gegenläufige historische Dynamiken sichtbar. Viele der Postkartenmotive bestätigten die kolonialen Projekte als rechtmäßig und akzeptabel, doch zeigt sich in der Gesamtschau der Ausstellung auch die Vielfältigkeit und Widersprüchlichkeit dieses visuellen Archivs. 
“Bilder verkehren“ macht so deutlich, dass das Medium Postkarte es ermöglichte, koloniale Bildentwürfe nicht nur zu bestätigen und weiter zu verbreiten, sondern auch zu unterlaufen, bekannte Bilder in Frage zu stellen oder neue Bilder zu erzeugen, die sich kolonialen Hierarchien verweigerten.
“Bilder verkehren“ präsentiert eine Auswahl von ca. 350 Bildpostkarten aus der Sammlung Peter Weiss. 
Veranstaltung: Es fand ein Gespräch mit dem Kuratorenteam statt.
Weitere Informationen unter: www.bilder-verkehren.de


GOLDRAUSCH 2007 – Take me to the Edge of Heaven
27. Oktober bis 2. Dezember 2007


KünstlerInnen: Carola Bark, Cécile Belmont, Barbara Eitel, Sabine Fassl, Beatrice Jugert, Ella Klaschka, Sylwia Ludas, Doris Marten, Ricarda Mieth, Alice Münch, Ariane Pauls, Jenny Rosemeyer, Judith Schwinn, Doris Sprengel, Kei Takemura

KuratorInnen: Birgit Effinger, Hannah Kruse 

Eine Ausstellung vom Goldrausch Künstlerinnenprojekt ART IT, Frauennetzwerk Berlin e.V. im Auftrag und mit Mitteln der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und dem Europäischen Sozialfonds. In Zusammenarbeit mit dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien und mit freundlicher Unterstützung des Bureau des Arts Plastiques, Ambassade de France en République Fédérale_d’Allemagne, Cultures France, Cine Plus, Euromasten; Krinner Schraubfundamente.
Die Ausstellung hat eine Medienpartnerschaft mit der taz.

Die Ausstellung „Take me to the edge of heaven – Goldrausch 2007“ zeigt eine Montage von performativen Installationen, Videofilmen, Malerei, Zeichnungen und Rauminterventionen. Der Titel verweist auf das dialogische Miteinander der künstlerischen Arbeiten und ist zugleich Ausdruck der Aufbruchstimmung und Berufssituation der 15 ausstellenden Künstlerinnen.
Neben den Werkkomplexen geben Arbeiten auf Papier, Skizzen und bewegte Bilder in einem ‚Graphischen Kabinett` Einblicke in Arbeitsprozesse. Zum Ausdruck kommt die produktive Auseinandersetzung auch in den Arbeiten der Künstlerinnen, so zum Beispiel inszeniert Beatrice Jugert ein Fahnen-‚Multiversum’ , basierend auf Interviews mit den Kolleginnen, wie auch Kei Takemura in einer Installation mit Performances Gesten und Handlungen der Künstlerinnen aufnimmt.
‚ Take me to the edge of heaven – goldrausch 2007‘ markiert den Abschluss des einjährigen Postgraduierten – Kurses, in dem profilierte Künstlerinnen, ausgewählt aus einer großen Zahl von Bewerbungen, am Beginn ihrer Karriere berufspraktische Kenntnisse erwerben. Zur Ausstellung erscheinen Einzelbroschüren im Sammelschuber.

Veranstaltungen: Innerhalb der Ausstellung gab es einen Filmabend, Performance, ein Konzert und Workshops mit der Fichtelgebirge-Grundschule und der Kurt-Löwenstein Schule. 


WALK! – Spazierengehen als Kunstform. Über die allmähliche Verfertigung der Gedanken beim Gehen
1. September bis 14. Oktober 2007


KünstlerInnen: Vito Acconci (USA), Francis Alÿs (BE/MEX), Caroline Bittermann (DE), Lucius Burckhardt / Martin Schmitz (CH/DE), Tom Burr (USA), 
Janet Cardiff/ Georges Bures Miller (CAN/DE), Lenka Clayton (UK), Larissa Fassler (CAN/DE), Kristinn G. Hardarson (IS), Christian Hasucha (DE), Thomas Hauser (DE), Romuald Karmakar (DE), Ingeborg Lockemann (DE), Christoph Mayer chm. (AT/DE), Christian Philipp Müller (CH/USA), Wolfgang Müller (DE), Adrian Piper (USA), Nicole Schuck (_DE), Stalker/On (IT), Timm Ulrichs (DE), Ingo Vetter / Annette Weisser 

KuratorInnen: Stéphane Bauer, Christine Heidemann

Ein Ausstellungsprojekt des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien, gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds, mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und des Infobüros Die Prävention in Medienpartnerschaft mit der Tageszeitung die taz.

Ausstellung: „WALK! – Spazierengehen als Kunstform“ präsentiert das Spazierengehen als künstlerische Praxis und untersucht es hinsichtlich seines Potentials, die Wahrnehmung der Umgebung zu schärfen und als spezifische Vermittlungsform zu wirken. Abgeleitet vom italienischen ‚spaziare’ (sich räumlich ausbreiten) meint Spazierengehen, das Gehen als entspannenden und zugleich anregenden Zeitvertreib.
Einerseits ist das Gehen die ursprünglichste Form der Fortbewegung des Menschen, andererseits wird selbst dieses seit Beginn der Moderne gelenkt und geleitet, zum Beispiel in Landschaftsparks, aber auch in den Shopping Malls der Gegenart. Die Spannung zwischen Spazierengehen als selbstbestimmte Tätigkeit jenseits sozio-ökonomischer und politischer Gegebenheiten und seiner Instrumentalisierung in verschiedenen Gesellschaftsformen wird in den künstlerischen Beiträgen des Projektes reflektiert. Neben der künstlerischen Betrachtung werden auch kulturgeschichtliche, stadtplanerische, ökonomische und praktische Aspekte untersucht. „WALK! – Spazierengehen als Kunstform“ will dazu anregen, das Gehen als Möglichkeit der Erkundung (wieder-) zu entdecken.
Das Projekt besteht aus vier sich ergänzenden und ineinander greifenden Elementen: einer Ausstellung, einem Rechercheraum, dem Wettbewerb „Mein liebster Spaziergang – mein schönster Spaziergang“ sowie einem Veranstaltungsprogramm mit Spaziergängen und Vorträgen.
Die Ausstellung präsentiert Arbeiten von internationalen KünstlerInnen, die ein breites Spektrum des Spazierengehens als Kunstform seit den 1960er Jahren eröffnen und die in unterschiedlichen Medien realisiert sind.

Veranstaltungen: Jeden Sonntag während der Ausstellungszeit fand ein Spaziergang statt, der jeweils von einer/m KünstlerIn angeleitet wurde.
Insgesamt fanden zehn Spaziergänge in Berlin sowie vier Vorträge im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien statt.


Backjumps – The Live Issue #3. Urbane Kommunikation und Ästhetik
23. Juni bis 19. August 2007


KünstlerInnen und Projekte: Anti privé (Berlin), AKIM ONE NGUYEN (Berlin), ASH (Kopenhagen/Paris), Blu (Bologna), CEMNOZ (Berlin), CUBABRASIL – Berlin (Havanna/Pinar del Rio/São Paulo/Berlin/München), Dave the Chimp (London), Brad Downey (Ex-Patriot USA), Graffitimuseum (Berlin), HuskMitNavn (Kopenhagen), Jay „One“ Ramier (Paris), Carlos Mare139 Rodriguez (New York), Mode 2 (Berlin), NOMAD (Berlin), Migratory Birds of the Solovei Republic (New York/Berlin), Reclaim your City (Berlin), Oliver Rodriguez-Kroll (Berlin), SKKI (Paris), StudioAnti™ (Berlin), Study of Style (Berlin), Surrend (Berlin/Kopenhagen), Daniel Tagnoe (Berlin), Tofa (Berlin), Veysel Önder/ Jan Lilienthal (Berlin), ZEVS (Paris)

Ein Projekt des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.
Mit freundlicher Unterstützung von: Nokia Nseries, Montana Cans, Bagjack, From Here to Fame, GSW, Mobile Bildungsberatung beim Lernladen am Ostkreuz, Klangsucht, Koschwitz Plakat GmbH, Writers Corner Berlin, Sachiko Sushi, dem Quatiersmanagement Wrangelkiez und globe e.V.
In Medienpartnerschaft mit: [030] Magazin, De:Bug, Intro, Fatcap Marketing, Groove,
Styles Report Berlin, taz, Zitty
Die Ausstellung ist eingebunden in das Programm „Offensive Kulturelle Bildung“ des Rates für die Künste. Im Rahmen der Ausstellung werden Führungen und Workshops mit den SchülerInnen der Fichtelgebirge-Grundschule und der Kurt-Löwenstein-Schule angeboten.

Ausstellung: Street Art entsteht und entwickelt sich auf den Straßen der Städte. Als Phänomen prägt sie die Stadtlandschaften der Welt. An ihrer Verbreitung und ihren Ausformungen scheiden sich die Geister. Jenseits von Kriminalisierung oder kommerzieller Vereinnahmung werden jedoch selten die kulturellen, gesellschaftlichen und künstlerischen Dimensionen und Entwicklungen von Street Art reflektiert.
Backjumps – The Live Issue #3 widmet sich dieser lebendigen und durchaus widersprüchlichen Kunstform im öffentlichen Raum. Zum dritten Mal präsentiert und reflektiert das Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt Backjumps im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien internationale Entwicklungen der Street Art und schafft damit das einzige qualitative und vermittlungsorientierte Forum in Deutschland. Die Basis bildet die zentrale achtwöchige Ausstellung im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien mit ihrem Netzwerk kooperierender Projekte und Galerien, die gemeinsam die Stadt zu einem lebendigen Magazin werden lassen. Dabei soll Street Art erneut als Element urbaner Kommunikation und Ästhetik thematisiert und diskutiert werden.
Stärker als in den Vorjahren setzt Backjumps in diesem Jahr auf die qualitativen Aspekte der Vermittlung. In Gesprächsrunden, Vorträgen, Workshops, Stadtspaziergängen und Performances, die auf unterschiedliche Interessengruppen (Kinder, Jugendliche, Senioren, Kunstinteressierte) zugeschnitten sind, wird das vielfältige Phänomen der Street Art in einem tätigen Austausch verhandelt.Innerhalb der Ausstellung werden vier Brandwandfassaden in Kreuzberg von internationalen Künstlern gestaltet. Die Künstler ASH, BLU, NOMAD und GFA – Crew werden die Fassaden in der Adalbertstraße 71, Falckensteinstraße 47/48, Oranienstraße 195 und Oppelnerstraße 46/47 bis zur Finissage fertigstellen, an die Öffentlichkeit übergeben und feierlich eingeweiht werden. 

Veranstaltungen: Begleitet wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit zehn City Walks, geführt von Street Artists, Workshops, Gesprächen und Parties. Zusätzlich gab es fünf, besonders für Menschen ab 55 Jahren ausgerichteten „Senior Street Art“- Veranstaltungen.
Weitere Informationen unter: www.backjumps.info


HARDCORE GLAMOUR
28. April bis 10. Juni 2007


KünsterInnen: Ivan Boskovic, Friederike Hamann, Moritz Hirsch, Heinz Peter Knes, Malte Lochstedt, Christian Meier, Angie Reed, Sabine Rein, Pola Sieverding, Ulrich Urban, Christine Woditschka und Rommelo Yu

KuratorInnen: Niels Betori Diehl, Barbara Prokop

Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien.
Ausstellung:Berlin ist rau und schmutzig, stößt immer wieder an seine Grenzen und zelebriert doch einen Glamour, der wenig mit dem zu tun hat, was allgemein unter dem Begriff verstanden wird. Auf flüchtige, verschwitzte Art, lässt man hier immer wieder von neuem die totgeträumten Klischees vom New York der sechziger Jahre mit billigen Mitteln auferstehen, so lange bis die echten New Yorker dazu stoßen. Schließlich weiß keiner mehr, wer eigentlich wen imitiert und alle zusammen glauben ein wenig an das Trugbild der vermeintlichen Weltstadt, wie sie in den Magazinen erscheint, bis sie wieder nüchtern sind.
In seltenen, reflektierten Momenten kann es jedoch passieren, dass der Neuberliner Glamour, der hardcore ist weil ihm nichts anderes übrig bleibt, sich als Überlebensstrategie derer offenbart, die sich dem Malstrom aus knallhartem Provinzialismus und kosmopolitischem Daydreaming versuchen zu entziehen, dabei aber nicht vergessen, dass sie ihm nicht gänzlich entkommen können. Diese Strategie ist ein Balanceakt zwischen bewusster Kritik und weniger bewusst sein wollender Celebration von dem was nun mal da ist und von dem was da sein könnte.
Mit HARDCORE GLAMOUR versuchen Niels Betori Diehl und Barbara Prokop anhand einer Verbindung von künstlerischer Praxis und performativer kuratorischer Arbeit dieses „Feeling“ zu fassen. Mithilfe unterschiedlicher, individueller Positionen soll ein facettenreiches Statement zu Berlin ausgearbeitet, Vergangenes und Gegenwärtiges neu betrachtet werden, damit neue Möglichkeiten imaginiert werden können. Mehrdeutigkeiten und Gegensätzlichkeiten, die innerhalb der Arbeiten und Performances oder aus deren Zusammenspiel und Dialog entstehen, legen das politische Moment des Projekts offen, das eher vom Aufwerfen von Fragen als vom Liefern von Antworten lebt.
So versteht sich HARDCORE GLAMOUR einerseits als Gegenvorschlag zu Brachialität und Manierismen markt-konformer, bürotauglicher und “schlauer” Kunst-Erzeugnisse aus dem Zeitalter des Booms. Andererseits stellt es eine vorherrschende simplifizierende linkskonservative Logik des Boykotts in Frage, die politische Äußerungen auf Entweder/Oder-Muster begrenzt und eine strikte Trennlinie zwischen intellektuell Wertvollem und Wertlosem zieht.
In diesem Sinne stellt HARDCORE GLAMOUR eine militante Art dar, sexy zu sein.

Veranstaltungen: Am Eröffnungstag fanden Performances statt, es wurden spezielle, eintägige Installationen präsentiert und eine Party. Zudem gab es Diskussionen und eine Führung der Kuratoren durch die Ausstellung.


A Room of One’s Own.
10. März bis 15. April 2007


Künstlerinnen: Kerstin Drechsel, Christine Gregor, Doris Kuwert, Annik Leroy, Nanna Lüth, Julie Morel, Anne Quirynen, Tine Van Aerschot, Els van Riel

Kooradination: Christine Gregor, Doris Kuwert, Nanna Lüth, Marie Vermeiren

Eine Ausstellung des Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. 

Ausstellung: Mehr als ein Zimmer für sich allein – Arbeit/sräume und Geschlecht
„A room of one’s own“ ist eine Kooperation zwischen Künstlerinnen aus Brüssel und Berlin, die in verschiedenen Medien (Malerei, Video, Film, Audio, Installation) arbeiten und sich mit dem titelgebenden Text von Virginia Woolf von 1929 auseinandersetzen. In diesem Text thematisiert Woolf die notwendigen kulturellen und sozialen Bedingen für die literarische Produktion von Frauen: das „Zimmer für sich allein“, finanzielle Unabhängigkeit und das Selbstbewusstsein, genau das zu schreiben, was sie denken. Sie entwirft ein androgynes Ideal mit der Vorstellung, dass hierdurch die Polarität der Geschlechter zu überwinden und ein Höchstmaß an künstlerischer Kreativität freizusetzen sei.
Die erste Ausstellung von „A room of one’s own“ fand im März 2006 im Kulturzentrum De Markten in Brüssel statt. Im März 2007 wird die zweite Ausgabe mit der programmatischen Forderung „Mehr als ein Zimmer für sich allein“ im Kunstraum Kreuzberg in Berlin eröffnen. 

Veranstaltungen: Im Verlauf der Ausstellung wurde neben Konzerten (z.B. von dem Musikensemble für zeitgenössischen Musik Q-O2) in Kooperation mit dem Kino Arsenal, dem Ballhaus Naunynstraße und dem Gendernet der Universität der Künste Berlin ein Film- und Veranstaltungsprogramm angeboten. Es gab sechs Filmabende, drei Gesprächs- und Diskussionsrunden.
Website: www.aroom.org